Der Vergleich

 

T-Rex 450 Sport (Combo-Pack) gegen Mini-Titan E325

 

Die Auswahl der am Markt befindlichen Modellhelicopter in der Größenklasse 450iger ist sehr groß.Gerade für den Einsteiger hier eine Kaufentscheidung zu treffen ist meistens unmöglich und nur durch eine Beratung von einem erfahrenen Helipiloten erfolgreich zu treffen.

Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen zwei der meiner Meinung nach sehr bekannten Modelltypen zu bauen und entsprechend zu vergleichen.

Die Wahl viel auf die Combo-Packung des T-Rex 450 Sport und dem Mini-Titan E325.

Diese beiden Modelle wurden nach Bauanleitung aus dem Baukasten heraus aufgebaut,ohne zusätzliche Tuningteile einzusetzen.

 

Baubeschreibung:

Da der Vergleich der beiden ausgewählten Modelltypen hauptsächlich auf das fliegerische Verhalten eingehen soll,werde ich nur kurz auf einige Punkte eingehen:

 

Der Aufbau der beiden Modelltypen erfolgte nach beigefügter Bauanleitung und ist

beim Einhalten der nötigen Reihenfolge problemlos.

Alle Mechanikkomponenten passten ohne Korrekturen zueinander.

Trotzdem gibt es bei beiden Modelltypen einige Vor-u-Nachteile.

 

Beim Mini-Titan ist mir der Einbau des Motors sehr positiv aufgefallen.

Diese Befästigungsart (Lage u.Motorspant) lässt eine sehr feinfühlige

Einstellung des Zahnflankenspieles zu (s.Bilder).

 

Diese Einstellung ist beim T-Rex 450 Sport eher ein Geduldsspiel,da der Motor

mit seinen Befästigungsschrauben in zwei Nuten geführt wird,die beim Verschieben

eher zum Klemmen dieser Schrauben in den Nuten beitragen.

Ein Einstellen ist hier auch möglich,allerdings benötigt man meiner Meinung

nach ein paar Anläufe mehr.

 

Eine weitere,mir sehr positiv aufgefallene Mechaniklösung beim Mini-Titan,ist das

Ausgleichsgelenk,das bei der Blattverstellung am Heckrotor für einen Ausgleich in

der Längsachse sorgt,damit die Verschiebehülse bei beiden Vollausschlag-

richtungen auf der Heckwelle nicht zum Klemmen neigt.

 

Der T-Rex 450 Sport ist durch seine Mechanikbauteile wie Hauptrotorkopf u.Heckrotor,

die komplett aus blau eloxiertem Aluminium bestehen,sehr stabil aufgebaut.

Zudem sind alle Teile sehr passgenau gefertigt.

 

Einige Kunststoffbauteile beim Hauptrotorkopf des Mini-Titan (wie zum Beispiel die

Verstellhebel am Pitchkompensator und die Hebel an der Wippe der Stabilisierungs-

stange) sind für meinen Begriff eher zu filigran ausgefallen (diese Hebel hat man allerdings seitens Thunder Tiger bei den jetzt auf dem Markt befindlichen Baukästen der Type Mini-Titan E325 meines Wissens schon abgeändert).

 

Grundsätzlich sollte man bei beiden Mechaniken alle vormontierten Baugruppen auf

richtigen Sitz aller Einzelteile kontrollieren und alle Schrauben mit Loctite sichern.

 

Der Gesamteindruck aller Komponenten war bei beiden Modelltypen als sehr

gut zu bezeichnen.

 

 

Mechanikeinstellungen:

 T-Rex 450 Sport:

 

Beim T-Rex 450 Sport wurde eine symetrische Blattverstellung mit einem positivem Maximalanstellwinkel von +10° und einem negativem Maximalanstellwinkel von

-10° gewählt.Bei Senderknüppelmittelstellung lagen Anstellwinkel an.

Diese symetrische Blattverstellung ermöglicht ein in beiden Richtungen gleichmäßiges Steuergefühl und der Heli ist somit voll 3-D tauglich.

Es wurde eine Gaskurve von 100-85-100 eingestellt.

Auf den Einsatz des G-Modes wurde verzichtet,da erfahrungsgemäß die beiligenden

Reglertypen in diesem Modus nicht zur Zufriedenheit funktionieren.

Ich persönlich bevorzuge die programmierte Gaskurve,da dadurch auch eine etwas längere Flugzeit erreicht wird (durch das ständige Korrigieren wird zusätzlicher Strom verbraucht).

 

Der Kreisel (GP-780) wurde im Head-Look-Modus geflogen und vorab im Normal-Modus eingestellt (bei einem in 90° zum Heckrotoranlenkgestänge liegenden

Servohebel liegt ein Heckrotorblattanstellwinkel von an.Danach wird der Servoweg

Entsprechend am Kreisel so eingestellt,dass das Servo in beiden Richtungen den vollen zur Verfügung stehenden Weg abdeckt,ohne gegen die Endpunkte zu arbeiten).

Im Sender sind am Kanal 4 (Heckservo) 100% Servoweg in beiden Richtungen

Freigegeben (+-),zudem steht die Servomittentrimmung auf 0%.

Der Trimmhebel am Sender steht auch auf 0%.

 

Damit ist die Grundeinstellung soweit erledigt.Feinheiten sind im Flug zu ermitteln

und entsprechend bei Fehlverhalten des Helicopters zu korrigieren.

 

Mini-Titan E325:

 

Beim Mini-Titan E325 wurden identische Einstellungen wie beim T-Rex 450

verwendet.Die Blattanstellwinkel habe ich von +10° bis –10°,bei einem in

Senderknüppelmittenstellung gewählten Wert von (also auch symetrisch)

eingestellt.Hierbei ist zu beachten,dass beim Mini-Titan die Taumelscheibe

bei zu erreichendem positivem Blattanstellwinkel nach unten und bei negativem

nach oben läuft.

 

Die Einstellung des Kreisels GY401 wurde im Normal-Modus vorgenommen,

wobei auch hier bei einem zum Heckrotorgestänge in 90° liegendem Servohebel

ein Heckrotorblattanstellwinkel von anliegt.

Da sich beim GY401 nur der gesamte Servoweg,der dann für beide Maximal-Ausschlagrichtungen gilt,eingestellt werden kann,ist es hier sehr wichtig in beiden Verstellrichtungen von der Servomittelstellung aus einen identischen Weg mechanisch

zur Verfügung zu stellen.

Wird hier nicht präzise eingesetllt,hat man in eine Richtung einen zu geringen

Blattanstellwinkel und muß zudem den Servoweg unnötig stark begrenzen,da sonst

das Servo in der anderen Richtung gegen den mechanischen Anschlag arbeitet.

Der freigegebene Servoweg sollte am Kreisel die 65-70% nicht unterschreiten.

Am Sender muß wie beim T-Rex 450 der Servoweg für 100% freigegeben werden,

die Servomitte muß Senderseitig auf 0% stehen.

Geflogen wird dann im Head-Look-Modus.

 

Anmerkung:

Beim GP-780 lässt sich der Servoweg für beide Richtungen von der Servomittelstellung

her getrennt einstellen,sodaß man hier,sollte die mechanische Einstellung nicht exakt den gleichen Wegfür beide Verstellrichtungen hergeben,entsprechend elektronisch ausgleichen.

Ziel sollte allerdings sein,die Mechanik so genau wie möglich einzustellen um

nicht am Ende mechanische Fehler elektronisch zu korrigieren.

 

Flugerfahrung mit dem T-Rex 450 Sport:

Der T-Rex 450 besticht durch sein sehr direktes Steuerverhalten,was dem Anfänger eher zu agressiv erscheinen mag (liegt an dem komplett aus Alu gefertigtem,sehr steifen Rotorkopf).Ich fliege mit einer Expo-Einstellung an der Taumelscheibe von 15% und habe mit diesem Wert sehr gute Erfahrungen gemacht.

Bei Bedarf lässt sich diese Einstellung natürlich beliebig erhöhen,bis man für sich ein gutes und sicheres Steuergefühl erreicht hat (35% Expo für Anfänger sind hier meiner Meinung nach ausreichend).

Bei Pitcheingabe von +10° und –10° bricht die Drehzahl nicht ein,der Regler läuft mit der programmierten Gaskurve (100%-85%-100%) sehr sauber.

Bei 100% Regleröffnung wird mit einem 14er Ritzel in Verbindung mit dem Hauptzahnrad 150T eine Rotorkopfdrehzahl von 3.000U/min erreicht).

Es lassen sich alle Figuren wie Loopings,Rollen und Pirouetten mit reichlich Leistungsüberschuß durchfliegen.

Auch in der Rückenfluglage liegt das Modell sehr stabil in der Luft.

Dieser Heli ist zum 3-D bolzen,wie zum Fliegen aller F3C-Figuren,selbst bei 3-4 Windstärken sehr gut geeignet.

Bei einem großräumigen Flugstil,bei dem der Heli reichlich Fahrt aufnimmt und sehr schnell unterwegs ist,wird dieser allerdings sehr schnell sehr sehr klein.

Hier sollte man es nicht übertreiben und rechtzeitig zum Platz zurückkehren.

 

Da das Heck im Head-Look-Modus nie einwandfrei ruhig einzustellen war,

habe ich das beigefügte Servo DS420 gegen ein Servo von Henge getauscht.

Mit diesem Servo in Verbindung mit der Head-Look Einstellung ist das Heck

wie festgenagelt,obwohl dieser Servotyp etwas langsamer,dafür allerdings die Stellkraft fast doppelt so hoch ist. (Torque 1,8kg bei 6V u.1,6kg bei 4,8V zu dem DS420 mit Torque 1,0kg bei 6V u.0,75kg bei 4,8V).

Hatte zuvor diverse Einstellungen mit dem DS420 ohne Erfolg ausprobiert.

 

Bei dem eingesetzten Akku mit einer Kapazität von 2.200mAh ist je nach Flugstil zwischen fünf u.sechs Minuten der Spaß zuende.

Alle Komponenten wie Motor,Regler und Akku sind handwarm.

 

Flugerfahrung mit dem Mini-Titan E325:

Der Mini-Titan ist vom Steuergefühl direkt zum T-Rex verglichen mit der hier getesteten Ausstattung eher träge.Die Steuerimpulse werden zwar direkt ausgeführt,

allerdings merkt man eindeutig das nachgeben der Holzrotorblätter in Verbindung mit den Kunststoffblatthaltern.

Ich habe aus diesem Grund kein Expo-Wert eingegeben,was die oben beschriebenen Eigenschaften eher noch verstärken würde.

Hat man sich an das eher träge Verhalten gewöhnt,lässt sich auch dieser Heli sehr schnell und präzise fliegen.Man muß halt etwas früher die entsprechenden Steuereingaben tätigen (hier hat man noch die Möglichkeit einen negativen Expo-Wert einzugeben).

 

Der Kreisel GY401 arbeitet zusammen mit dem analogen Servo ACE RC C0915

sehr zuverlässig.Das Heck steht im Head-Look-Modus wie angenagelt in der Luft.

 

Den im Baukasten beiliegenden Motor Thunder Tiger BL Motor, OBL 29/37-10H

hatte ich allerdings nach den ersten 15 Flügen gegen einen Scorpion HKII-2221-8

incl.13er Ritzel (ergibt bei dem Hauptzahnrad 150T eine Rotorkopfdrehzahl von 2.900U/min (bei Regleröffnung 100%)) getauscht,da mein Exemplar nach jeweils 6 Flugminuten ab dem ersten Flug ungewöhnlich warm wurde (es wurden Temperaturen bis zu 75° gemessen).

 

Der beiligende Regler ACE ESC / BLC 40 ist bis heute ohne Probleme im Einsatz.

Drehzahleinbrüche sind bei +10° und –10° Pitch nicht aufgetreten,wobei dieser Regler allerdings auch wie der Regler von Align seine Probleme im G-Mode hat.

Aus diesem Grund habe ich hier auch eine Gaskurve von 100%-85%-100% eingestellt.

 

Fazit:

Mit dem T-Rex 450 Sport kann man sich so richtig austoben und das auch bei eher

windigem Wetter.

Das Modell lässt sich mit allen Komponenten aus dem Baukasten heraus einwandfrei montieren,einstellen und fliegen.

Einzig und allein das beigefügte Heckservo konnte gerade im Head-Look-Modus nicht überzeugen,was sich aber ohne großen Aufwand durch einen anderen Servotyp beheben lässt.

 

Der Mini-Titan ist in der hier getesteten Ausführung eher etwas behäbiger,lässt sich aber dennoch sehr gut durch alle Fahrtfiguren bewegen.

Als 3-D Bolzgerät würde ich diese Ausführung allerdings nicht bezeichnen,hier kann aber ein Umbau auf einen Alu-Hauptrotorkopf in Verbindung mit GFK-Blättern helfen.

Der Aufbau des Modells ist unproblematisch,solange man sich an Reihgenfolge der ausführlichen Baubeschreibung hält.

Für Anfänger,die schon ein wenig am Simulator geübt haben,ist dieses Modell meiner Meinung nach sehr geeignet,da die eingegebenen Steuerbefehle nicht so agressiv umgesetzt werden.

 

Insgesamt betrachtet sind beide Modelle sehr robust aufgebaut,überaus alltagstauglich und durch ihre Größe schnell nach Feierabend im Kofferraum verstaut.

 

Verwendete Elektronikkomponenten beim T-Rex 450 Sport:

-Taumelscheibenservos: DS410M (3x)

-Heckservo:                     DS420   (1x)                    

-Kreisel:                           GP-780

-Motor:                             Align RCM-BL450M

-Regler:                             RCE-BL35X Brushless ESC

-Akku:                               3s-Lipo mit 2.200mAh

 

Anmerkung:

Alle aufgeführten Elektronikkomponenten,bis auf den Akku,liegen der

Combo-Packung bei.

 

 Verwendete Elektronikkomponenten beim Mini-Titan E325:

-Taumelscheibenservos: Robbe FS60 (3x)

-Heckservo:                     ACE RC C0915

-Kreisel:                          Futaba GY401

-Motor:                             Thunder Tiger BL Motor,OBL 29/37-10H

                                       (im Baukasten enthalten)

-Regler:                           ACE ESC / BLC 40

                                       (im Baukasten enthalten)

-Akku:                             3s-Lipo mit 2.200mAh

 

Anmerkung:

Die Elektronikkomonenten wie Servos u.Kreisel wurden selbst zusammengestellt.